wohnhaus selzach, neubau

auftraggeberprivat
architektremo bill, ch-2540 grenchen
baukostenchf 900’000
ausführung1998
situationdas grundstück wird begrenzt vom dorfbach auf der ostseite und der grundstückgrenze der nachbarliegenschaft auf der westseite. der standort des baukörpers wurde so gewählt, dass er sich schlicht und unauffällig in das dorf selzach einfügt. das wohnhaus hat eine nord-süd-situierung. diese unterstützt die trennung zwischen der zugangssituation und dem privaten aussenraum. der alte baumbestand wurde belassen. die verglasten fensterfronten auf der südseite bewirken optisch die erweiterung des wohnraumes in den aussenraum. die erschliessung erfolgt über einen privatweg entlang dem dorfbach.
konstruktiondas untergeschoss wurde in stahlbeton, das erd- und obergeschoss in holzelementbauweise erstellt. die wände sind vorfabrizierte holzelemente, die auf der baustelle zusammengefügt wurden. die äussere fassadenhaut ist hinterlüftet und besteht aus einer rohen lärchenschalung. das tragsystem ist aus verleimten holzträgern und holzstützen. der horizontalraster beträgt 3.30m, resp. 1,10m. die erdgeschossdecke ist als sichtbare brettstapeldecke ausgebildet. die inneren wände sind nichttragend und wurden ebenfalls in holzelementbauweise erstellt. das satteldach ohne dachvorsprung wurde als kaltdach konzipiert und ist mit schwarzem welleternit gedeckt. die innere treppenanlage, aus feuerverzinktem stahl mit buchentritten sowie einem chromstahlgeländer, ist das interne verbindungselement. eine feuerverzinkte stahlkonstruktion, mit alu-wellblech gedeckt, bildet den auto- und velounterstand.
innenausbauim erdgeschoss sind die bereiche wohnen, essen und küche als einraum konzipiert, wobei das holzrastermass die offenen raumzonen strukturiert. im westlichen bereich des hauses wurde ein büro eingerichtet. im obergeschoss sind die schlafräume gegen süden ausgerichtet. ein balkon verbindet diese räume. das bad und die treppenanlage mit dem korridor sind an der nördlichen fassade angeordnet. ein durchgehendes oblichtband sowie verglaste gebäudeecken erhellen den rückwärtigen bereich. die holzelementwände sind mit glasfasertapeten belegt und weiss gestrichen. die sichtbare brettstapeldecke bildet zugleich den bodenbelag des obergeschosses. die trittfläche dieser decke wurde geschliffen und gewachst.
heizungdie heizanlage besteht aus einer gastherme mit einem boiler für die warmwasseraufbereitung. im erdgeschoss hat es eine bodenheizung und im obergeschoss radiatoren. die grossen glasfronten an der südfassade sorgen für passive sonnenenergienutzung dieses niedrigenergiehauses.
umgebungdas haus und der garten nehmen rücksicht auf den alten baumbestand und den nahen bach. der zugangsweg und der vorplatz sind asphaltiert. ein trockenbiotop mit aarekies führt zum südlich gelegenen aussenraum. die bestehende gartenanlage wurde mit naturgehölz ergänzt. die vorhandene naturwiese wurde belassen und den neuen verhältnissen angepasst.
publikationheft raum und wohnen 1991, etzel-verlag ag, ch-6330 cham, titel: «holzhaus im baumgarten»