kantonsschule baden bauliche erweiterung

auslober

kanton aargau, departement bildung kultur und sport

architekt

2bm architekten gmbh, ch-4502 solothurn

fachplaner

spi planer und ingenieure ag, ch-4552 derendingen

enerconom ag, ch-3001 bern

w+s landschaftsarchitekten ag, ch-4500 solothurn

wettbewerb

juli‘20 –november‘20

analyse der bestehenden situation

grundlage für die projektentwicklung ist die analyse der bestehenden situation, insbesondere der von fritz haller 1962-64 erbauten und seit 1992 unter denkmalschutz stehenden ersten bauetappe, sowie der von ihm entwickelte masterplan. fritz haller beschreibt den masterplan für die zukünftige entwicklung der kantonsschule baden wie folgt (vgl bauen+wohnen10/64):

ein koordinatennetz mit den stützenabständen der baukonstruktion (8.00x8.00m) als grundmass überspannt das ganze bauareal. es bildet die bezugspunkte für die jetzt und später zu bauenden häuser. zwei erschliessungsachsen mit baumalleen unterteilen das areal in drei zonen mit zugehörigen erweiterungsflächen, die nördliche zone für die gebäude des naturwissenschaftlichen unterrichtes, die mittlere für die gebäude mit den gemeinsamen arbeits- und aufenthaltshallen, den allgemeinen unterrichtsräumen, der aula und der verwaltung, die südliche zone für die turnanlagen.“

die 1976-78 erstellte zweite bauetappe gilt allgemein als „bausünde“, obwohl sie bezüglich nutzungsverteilung und gebäudehöhen die vorgaben des masterplanes übernimmt und mit einem (allerdings wenig eleganten) bausystem erstellt wurde. gegenüber den hallerbauten erscheint sie als fremdkörper. die schwerwiegendsten mängel sind:

• missachtung des im masterplan vorgegebenen planungsrasters

• verengung der ürsprünglich 16.00m breiten haupterschliessungsachsen mit baumallee auf ca 6.00m

• ungünstige seitliche eingangssituationen ohne vorplätze und mit höhendifferenz

projektidee

unser wettbewerbsprojekt respektiert die vorgaben des masterplans von fritz haller:

• planungsraster 8.00x8.00m

• haupterschliessungsachsen mit baumreihen

• einhaltung der baulinien für bauten und aussenanlagen

• nutzungsverteilung

der «cluster mint» wird in einem baukörper von der art «hauptgebäude geb1» von fritz haller realisiert. die neue doppelturnhalle ist unter der erdoberfläche in nutzungszone sport angeordnet. ein abgesenkter innenhof belichtet die räume im untergeschoss. die bestehende bauetappe «e2 pas» wird an das neue zirkulationssystem im untergeschoss angeschlossen. entlang dem abgesenkten innenhof werden attraktive zusätzliche nutzflächen zb für die mediathek angeboten.

arealerschliessung

im ursprünglichen projekt von fritz haller erfolgte die arealerschliessung von nordwesten ab der seminarstrasse. eine aussichtsterrasse mit wasserbecken und prächtigem blick auf die gegenüberliegende altstadt ist repräsentativer ankunfts- und begegnungsort der schule. von hier wird das hauptgebäude erschlossen und führen die beiden haupterschliessungsachsen zu den weiteren bauten und plätzen auf dem campus. sie enden an der schönaustrasse wo die parkplätze und velounterstände sowie die anlieferung angeordnet sind. aufgrund der bestehenden und den zusätzlich geplanten haltestellen des öffentlichen verkehrs entlang der wettingerstrasse erfolgt die tatsächliche erschliessung des areals für fussgänger (schüler, besucher) heute und in zukunft von nordosten. die heute schon bestehende fussgängererschliessung ab der wettingerstrasse wird neu gestaltet und gestärkt. der erdwall entlang der wettingerstrasse wird im bereich der aula durchbrochen und zwischen erdwall und aula wird neuer öffentlicher platz gestaltet. ein fussweg entlang der wallkante erschliesst die verschiedenenartig gestalteten aussenbereiche (biotop mit schulgarten, spielplatz, ruhewiese, rasenfläche). die zufahrt zu anlieferung, veloraum parkplätzen erfolgt weiterhin ab der schönaustrasse.

vision

unser projekt soll auch aufzeigen wie sich bei einem allfällig späteren ersatz der gebäude der zweiten bauetappe «e2 pas» die schule wieder zu einem harmonischen ganzen entwickeln könnte. schon beim ersatz des zentralen baus «geb 6 pas» könnten die hauptachsen mit den baumreihen wieder hergestellt werden und in einem möglichen endzustand bei ersatz aller gebäude «e2 pas» könnten sämtliche vorgaben des masterplans von fritz haller eingehalten werden.

unser projektvorschlag fungiert leider nicht unter den preisträgern. wir vermuten, dass dabei die kosten für die im untergeschoss ausgewiesenen zusätzlichen nutzflächen ausschlaggebend waren.